Der Plan zur sprachlichen Trennung betrifft mittlerweile 5.800 Schüler und hat das Budget verdreifacht.

Gewerkschaften, Lehrer und Interessenvertretungen der katalanischen Sprache haben davor gewarnt, dass dies zu einer Reduzierung des Katalanischen als Unterrichtssprache führen und letztendlich nur Privatschulen zugutekommen könnte.

IES Pasqual Calbo y Caldes (Maó)
ara
09/12/2025
2 min

PalmeMehr als 5.800 Schülerinnen und Schüler nehmen im Schuljahr 2025/26 am Pilotprojekt zur sprachlichen Trennung an 20 öffentlich finanzierten Schulen der Balearen (ausschließlich staatlich subventionierte Privatschulen) teil, im Vergleich zu 2.322 im Vorjahr. Das Programm wurde dieses Jahr auf weiterführende Schulen ausgeweitet. Im letzten Jahr wurde es zunächst auf freiwilliger Basis an elf Grundschulen eingeführt. Neun weitere Schulen, die die räumlichen und bedarfsgerechten Anforderungen erfüllten, sind dieses Jahr hinzugekommen, sodass nun insgesamt 20 Schulen teilnehmen, einschließlich der elf aus dem Vorjahr. Laut offiziellen Angaben des Bildungsministeriums hat sich das Budget deutlich erhöht: von 1.153.183 € im letzten Jahr auf 3.735.019 € in diesem Jahr. Mit diesen Mitteln werden die notwendigen Unterrichtsstunden in der Primar- und Sekundarstufe finanziert. In der Primarstufe erhält jede Gruppe sieben Stunden Unterricht, in der Sekundarstufe zusätzlich zu den Stunden des von der jeweiligen Schule gewählten Fachs eine Stunde Koordinierung pro Gruppe, insgesamt also 591 Stunden.

Der Plan bietet Familien die Möglichkeit zu wählen, ob Fächer wie Mathematik und Umweltkunde in der Grundschule auf Katalanisch oder Spanisch unterrichtet werden. In der Sekundarstufe können Mathematik, Geografie, Geschichte und ein naturwissenschaftliches Fach auf Spanisch unterrichtet werden. Laut den geltenden Bestimmungen müssen jedoch mindestens 50 % des Unterrichts auf Katalanisch stattfinden.

Umstrittenes Projekt

Als Reaktion auf eine Anfrage des Parlaments am Dienstag erklärte Bildungsminister Antoni Vera, das Hauptziel des Projekts sei es, dass Schülerinnen und Schüler beide Amtssprachen der Balearen gleichberechtigt beherrschen. Er fügte hinzu, die steigende Zahl teilnehmender Schulen sei eine positive Entwicklung, die zeige, dass Freiheit und qualitativ hochwertige Bildung Hand in Hand gehen können. Er betonte, es handele sich nicht um einen improvisierten oder ausgrenzenden Plan, sondern um eine freiwillige Initiative, die die geltenden Bestimmungen respektiere. Die Initiative hat jedoch innerhalb der Bildungscommunity Kontroversen ausgelöst. Gewerkschaften, Lehrkräfte und katalanische Sprachinitiativen warnten davor, dass der Plan zu einer Reduzierung des Katalanischunterrichts, zu sprachlicher Segregation und insbesondere zu einem Vorteil für Privatschulen führen könnte. Kritisiert wurde auch der Mangel an ausreichendem Raum zur Trennung der Sprachgruppen sowie die Gefahr, den sozialen Zusammenhalt und das etablierte katalanischsprachige Schulmodell auf den Balearen zu schwächen. Vera merkte an, dass im Schuljahr 2027/28 eine Evaluation durchgeführt wird, um zu überprüfen, ob das Ziel der Verbesserung der Sprachkenntnisse durch die IAQSE-Tests erreicht wurde.

Die unabhängige Abgeordnete (ehemals Vox) Idoia Ribas begrüßte, dass der Plan trotz der ihrer Ansicht nach „zahlreichen Absurditäten“ im Investiturabkommen zumindest ins Leben gerufen wurde. Sie warnte jedoch, die PP fürchte die mögliche soziale Mobilisierung, die eine Änderung der Sprachbestimmungen mit sich bringen würde, und betonte die Notwendigkeit, ein einheitliches Schulbezirkssystem einzuführen, damit Familien ihre Kinder entsprechend ihren sprachlichen Präferenzen zur Schule schicken können.

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