Calvià möchte ein San-Fermín-Fest mit einem Stierlauf vom öffentlichen Gut Galatzó aus organisieren.
Der Stadtrat möchte das Festival in Capdellà im Juli 2026 bewerben und es als neue Touristenattraktion etablieren.
CalviàDer Stadtrat von Calvià hat die notwendigen Genehmigungen und die Budgetzuweisung für die Ausrichtung eines San-Fermín-Festes im Juli 2026 genehmigt. Geplant ist ein Stierlauf mit Kühen vom Gut Galatzó in Capdellà. Das Projekt wird im Januar auf der Internationalen Tourismusmesse Fitur in Madrid offiziell vorgestellt. Laut einer Mitteilung des Stadtrats soll die Initiative eine Tradition wiederbeleben, die laut städtischen Aufzeichnungen bis ins Jahr 1866 zurückreicht und mit der Stierkampfgeschichte der Stadt sowie dem in Capdellà geborenen Stierkämpfer Capellanet verbunden ist. An dem Stierlauf nehmen ein Stier und sieben mallorquinische Kühe teil, die Anfang Dezember auf das Gut Galatzó getrieben wurden, um die natürliche Vegetation zu säubern und Waldbrände zu verhindern. Laut Stadtrat haben sich die Rinder schnell an die Umgebung angepasst und besitzen ein geeignetes Temperament, um eine Hauptrolle beim Fest zu spielen. Der Bürgermeister von Calvià, Juan Antonio Amengual, zeigte sich zufrieden mit dem Projekt. Er beschrieb es als eine Initiative, die „Festival, Tradition und Erinnerung“ verbindet und es der Gemeinde ermöglicht, eine wenig bekannte Vergangenheit zu präsentieren. Amengual hob zudem das touristische Potenzial des Festivals hervor, da es das bestehende Angebot der Gemeinde ergänzen würde. Der stellvertretende Bürgermeister für Umwelt und Initiator des Projekts, Juan Thomàs, versicherte, dass der Stadtrat alle notwendigen Maßnahmen ergreifen werde, um sicherzustellen, dass der Stierlauf „tierfreundlich“ und ohne negative emotionale Belastung für die Tiere stattfindet. Thomàs bezeichnete die Veranstaltung sogar als „stressfreien“ Stierlauf.
In diesem Zusammenhang prüft der Stadtrat die Möglichkeit, in Galatzó eine eigene Rinderfarm zu errichten, die laut Stadtrat die erste Farm für mallorquinische Stiere werden könnte. Thomàs wies außerdem darauf hin, dass Genetiker der Universität der Balearen in dieser Rasse ein rezessives Gen identifiziert haben, das vom urzeitlichen europäischen Auerochsen, einem ausgestorbenen Vorfahren des heutigen Rindes, stammt.
Der Gemeinderat von Capdellà, Jaime Bujosa, erklärte, dass das Projekt den Einwohnern des Dorfes vorgestellt werde und die Arbeiten an der Stierlaufstrecke bereits im Gange seien. Bujosa betonte, dass der letzte dokumentierte Stierlauf in der Stadt aus dem 19. Jahrhundert stamme und verteidigte die Initiative als Möglichkeit, eine historische Tradition wiederzubeleben und Persönlichkeiten aus der Welt des Stierkampfs zu ehren. Der Stierlauf ist für den 6. Juli geplant und soll laut der Tourismusdirektorin der Gemeinde, Elisa Monserrat, auf dem Festival „Fitur“ als neue Attraktion für die Stadt beworben werden. Monserrat bestätigte, dass bereits mehrere Stierkampfvereine aus ganz Spanien kontaktiert wurden und Interesse an einem Besuch in Calvià zum Festival bekundet haben.