07/12/2025
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Alle Länder mit einem gewissen Maß an Kultur verfügen über ein Fördersystem für ihre Schriftsteller. Wenn wir an Kultur, Sprache und Literatur glauben, ist es von Vorteil, literarisches Schaffen durch öffentliche Mittel zu subventionieren – eine Form der Förderung, die Exzellenz, Kreativität und Kunstformen zum Ziel hat, die der Markt allein möglicherweise nicht tragen kann.

Auf den Balearen bieten das IEB (Institut für Balearenstudien) und das ILC (Institut für Katalanische Literatur) in Katalonien, ebenso wie die Stadt Barcelona, ​​Stipendien für Schriftsteller an. Diese sind allerdings nicht gerade großzügig; selbst die höchsten Stipendien decken nicht einmal den jährlichen Mindestlohn. Dennoch ermöglichen sie es Schriftstellern, sich Zeit zu verschaffen oder ihre anderen Berufe aufzugeben, um sich ganz dem Schreiben eines bestimmten Buches zu widmen – eines Projekts, das das Vertrauen einer Expertenjury gewonnen hat. Auf jedes vergebene Stipendium kommen natürlich oft Dutzende von Bewerbern, die nicht ausgewählt wurden, da das Auswahlverfahren stets reglementiert und zwangsläufig subjektiv ist.

Wenn Geld an Film, Energiewirtschaft, große Medienkonzerne, wissenschaftliche Forschung usw. fließt, sollte es auch den Künsten zugutekommen – daran besteht kein Zweifel. Ich möchte jedoch nochmals betonen, dass die öffentliche Förderung für Schriftsteller in unserem Land derzeit maximal 10.000 € beträgt, auch wenn sie vor Jahren etwas höher gewesen sein mag. Stipendien bestimmter privater Unternehmen – wie Banken oder Pharmafirmen – zur Unterstützung von Schriftstellern sind eine andere Sache; diese können zwar deutlich höher ausfallen, erreichen aber in Spanien niemals den Betrag, den der Stadtrat von Barcelona nun einem südamerikanischen Schriftsteller gewähren will, der zum Schreiben in die katalanische Hauptstadt kommen möchte: 80 €. Um es noch einmal zu verdeutlichen: Es gibt keine vergleichbare Förderung für kreatives Schaffen in Katalonien. Und das alles ist kein Zauberwerk: Es sind Ihre Steuergelder.

Katalanische Steuerzahler, unabhängig von der gesprochenen Sprache, sehen ihr Geld künftig in die Förderung literarischer Werke in einer Sprache fließen, die – welch Überraschung! – dies gar nicht nötig hat. Denn Katalonien hat Millionen von Sprechern und sogar Millionen-Euro-Fördergelder für Schriftsteller, dazu einen größeren Markt und ein multinationales Staatssystem, das alles reibungslos ablaufen lässt. Und als ob das nicht genug wäre, gibt es nun auch noch einen kommunalen Zuschuss für Katalonien!

In den USA gibt es MacArthur-Stipendien, die über eine halbe Million Dollar an einen einzelnen Schriftsteller (für fünf Jahre) vergeben können: Warum nicht auch unsere Steuergelder dafür verwenden? Die amerikanische Literatur ist dynamischer und innovativer als die südamerikanische, doch leider fördern die Amerikaner das Schreiben auf Englisch, genau wie die südamerikanischen Länder „ihre“ spanische Sprache, die sie so vehement verteidigen, dass sie oft nicht einmal Katalanisch lernen wollen, wenn sie in die katalanischen Länder ziehen. Manche Leute haben wohl einen Plan, uns mit unseren eigenen Steuern auszubeuten und verschwinden zu lassen.

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