Das künftige Serra-Gesetz wird die Legalisierung illegaler Gebäude ermöglichen.
Der Präsident des Consell, Llorenç Galmés, konnte mit Vox eine Einigung über einen Gesetzesvorschlag erzielen, der die Verwaltung des symbolträchtigen Raumes erleichtern soll.
PalmeDas Gesetz zum Tramuntana-Gebirge hat auch eine städtebauliche Dimension. Der von der Volkspartei (PP) vorbereitete Gesetzentwurf, der bereits die Unterstützung von Vox genießt, soll die Legalisierung von illegalen Bauten in diesem symbolträchtigen Gebiet ermöglichen. Der Gesetzentwurf, der in der nächsten Sitzungsperiode dem Parlament vorgelegt wird, enthält eine Reihe von Artikeln, die das Verfahren für die Legalisierung illegaler Behausungen regeln sollen, um eine Art Amnestie zu ermöglichen, da diese nicht von der bereits von PP und Vox im Parlament beschlossenen Regelung profitieren konnten.
Das Tramuntana-Gebirge genießt einen hohen Schutzstatus, und die bestehenden städtebaulichen Vorschriften – insbesondere das Balearen-Stadtplanungsgesetz (LUIB) – erschweren es diesen illegalen Gebäuden erheblich, von den bisher beschlossenen Maßnahmen zu profitieren. Laut gut informierten Quellen, die von ARA Baleares befragt wurden, „haben viele Vordächer im Sóller-Tal keine Chance auf Legalisierung. Das bedeutet, dass sie nach den geltenden Bestimmungen nicht einmal eine Genehmigung für die Dachreparatur beantragen können. Es besteht ein erhebliches politisches Interesse an einer Lösung dieses Problems“, betonen sie.
Das geplante Gesetz für die Serra de Tramuntana, über das der Präsident des Consell de Mallorca, Llorenç Galmés, seit Monaten mit Vox verhandelt, wird mit großer Spannung erwartet, was der Mehrheitspartei im Consell durchaus bewusst ist: Es soll Eigentümern kleiner, nicht legal errichteter Gebäude die Legalisierung ihres Verwaltungsstatus erleichtern. Eine andere Quelle stellt jedoch klar: „Es darf nichts Neues gebaut werden, was nicht bereits existiert.“
Im Gegenteil, die kritischsten Stimmen, wie beispielsweise die GOB (Balearische Ornithologische Gruppe), warnen davor, dass die aktuelle Stadtentwicklung in der Serra de Tramuntana dem ursprünglichen Ziel der Stärkung des Schutzes der Kulturlandschaft – die 2011 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde – widerspricht. Sie sind der Ansicht, dass die Umsetzung von Maßnahmen, die die Legalisierung eines streng geschützten Gebiets begünstigen, mit der Strategie des PP-Vox-Pakts im katalanischen Parlament übereinstimmt.
Bauarbeiten in einem Naturschutzgebiet (ANEI)
Einer der umstrittensten Punkte dürfte die Legalisierung von Gebäuden in Gebieten von besonderem Naturinteresse (ANEI) sein, die sich über sehr große Gebiete der Serra de Tramuntana erstrecken. Bislang erlaubten städtebauliche Vorschriften – verstärkt durch die Ausweisung malerischer Landschaften und die Bestimmungen des Gesetzes über Naturräume – die Legalisierung dieser Gebäude nicht, nicht einmal für grundlegende Arbeiten wie Dach- und Wandreparaturen. Diese Situation hat Tausende von Häusern in eine technisch und rechtlich unsichere Lage gebracht. In einer kürzlich gehaltenen Rede im Parlament wies der Minister und Sprecher der Balearenregierung, Antoni Costa, darauf hin, dass dieses Szenario „Ungerechtigkeiten“ für Eigentümer schaffe, die seit Jahrzehnten in diesen Gebäuden leben. Costa betonte, es gehe nicht darum, „auch nur einen Zentimeter mehr zu bauen“, sondern um die Legalisierung von irregulären Wohngebäuden mit abgelaufenen Genehmigungen. Er stellte die Serra de Tramuntana hinsichtlich der städtebaulichen Verjährungsfristen mit anderen Gebieten Mallorcas gleich.
Umweltschützer befürchten Deregulierung
Umweltgruppen äußern sich jedoch besorgt, wie sie nach den verschiedenen, kürzlich vom Parlament der Balearen verabschiedeten Verordnungen zum Ausdruck brachten. GOB Mallorca und der Landschaftsschutzverband Estellencs reichten formelle Beschwerden bei ICOMOS, dem Beratungsgremium der UNESCO, ein und warnten davor, dass die in den letzten Monaten beschlossenen Regulierungsreformen und die Amnestie für städtebauliche Verstöße zu einem zunehmenden Mangel an Schutz für die Serra de Tramuntana geführt und deren universelle Werte gefährdet hätten. Laut diesen Organisationen stellt die Kombination aus dem Gesetz zur Verwaltungsvereinfachung, der Aufhebung der Verjährungsfrist für städtebauliche Verstöße und der Amnestie für illegale Bauten eine „Deregulierung der Stadtplanung dar, die den spekulativen Druck und den Übertourismus in der Region verstärken könnte“ und über eine bloße Regulierung hinausgeht. Ihrer Ansicht nach könnten die neuen Bestimmungen letztlich Praktiken festigen, die die landschaftliche und kulturelle Integrität der Serra de Tramuntana schwächen.
Gegen irreguläre Rennen
Das Gesetz sieht die Einrichtung verschiedener Kommissionen zur Bewältigung der Hauptprobleme vor, darunter auch die Mobilität und damit verbundene Fragestellungen. In diesem Zusammenhang bestätigen gut informierte Kreise, dass nicht nur ein umfassender Rechtsrahmen geschaffen, sondern auch eine Arbeitsgruppe unter Einbeziehung aller relevanten Behörden, einschließlich der Guardia Civil, eingerichtet wird, um in einem Bereich, in dem bisher keine nennenswerten Fortschritte erzielt wurden, für Ordnung zu sorgen. Ein weiterer Aspekt des Gesetzesentwurfs ist die Bekämpfung illegaler Straßenrennen. Seit Jahrzehnten besteht dieses Phänomen fort, ohne dass eine Behörde es wirksam bekämpfen konnte. An Wochenenden rasen vor allem PS-starke Motorräder mit hoher Geschwindigkeit, was immer wieder zu Beschwerden von Anwohnervereinigungen und Bürgermeistern führt. Das Gesetz sieht außerdem die Einrichtung von Kommissionen zur Bewältigung der Hauptprobleme in der Region Serra de Tramuntana vor, darunter auch die Mobilität. In diesem Zusammenhang bestätigen gut informierte Kreise, dass nicht nur ein spezifischer Rechtsrahmen geschaffen, sondern auch eine Arbeitsgruppe unter Einbeziehung aller beteiligten Behörden, einschließlich der Guardia Civil, eingerichtet wird, um in einem Bereich, in dem bisher keine nennenswerten Fortschritte erzielt wurden, für Ordnung zu sorgen.