Theater

Teatro del Mar, Teatro de la Lagartija und andere Bühnenabenteuer

Einem Bericht aus jener Zeit zufolge war eine Theatergruppe auf Mallorca nicht rentabel.

Eine Szene aus Macbeth, aufgeführt von Iguana Teatro.
01/11/2025
2 min

PalmeAls Iguana Teatre noch in den Kinderschuhen steckte, versicherte ihnen ein Wirtschaftsgutachten, dass ein Theaterensemble auf Mallorca nicht rentabel sei. Dies führte sie, wie Carles Molinet erklärt, zu der Überzeugung, dass „nicht nur ein Ensemble, sondern ein ganzer Sektor geschaffen werden müsse“: ein Berufsstand mit der dazugehörigen Infrastruktur. So gründeten Iguana und Molinet zusammen mit vielen anderen aus der mallorquinischen Theaterszene ein Theater – das Teatre del Mar – und Berufsverbände – Illescena für Theaterensembles und die Association of Professional Actors and Actresses of the Balearic Islands (AAAPIB) für Künstler – sowie ein Tourneenetzwerk in den katalanischsprachigen Gebieten. Molinet entwarf außerdem den Vorschlag zur Gründung der Hochschule für Dramatische Kunst der Balearen und wirkte an der Gründung weiterer Organisationen mit, wie etwa Gescénic für Studium und Ausbildung, dem Landesverband der Theater- und Tanzensembles (Faeteda) und dem Verband Insulares, der allen Verbänden gemeinsam ist.

Um 1990 entdeckte das damals noch junge Ensemble einen Ort mit grenzenlosen Möglichkeiten: das Rex-Theater, ehemals ein Pfarrsaal, im Palmaer Stadtteil Molinar. Zwei Jahre später wurde mit Unterstützung von hundert prominenten Persönlichkeiten – darunter der Schriftsteller Josep Maria Llompart – die Fundació Teatre del Mar unter dem Vorsitz von Joan Mas Vives und mit institutioneller Unterstützung gegründet. Diese Stiftung ermöglichte die Renovierung des Theaters und die Einrichtung einer regelmäßigen Spielzeit, die bis heute andauert. Iguana eröffnete das Theater mit RondayasAusgehend von den Texten Antoni Maria Alcovers, bezog das Teatre del Mar bald namhafte Bühnenschaffende wie Toni Albà und Sergi López, Albena, Vol Ras, Yllana, Leo Bassi und Flyhard Produccions mit ein. Zudem schuf es eine Textsammlung, einen Zuschauerverein mit Newsletter und dem Jaume-Damians-Preis für die beste Aufführung jeder Saison, das Projekt „Teatre i Literatura“ sowie die eigene Produktionsfirma Produccions del Mar.

Seit 1996 hat das Iguana Teatre ein jüngeres Geschwisterchen – oder vielleicht doch nicht so jünger, denn es wird bald dreißig Jahre alt – das Teatro de la Lagartija (Echsentheater). Ein weiteres Reptil, dieses hier eher aus der Region, dient als Label für Produktionen, die sich an ein jüngeres Publikum richten. Es war Bárbara Quetglas, damals Schauspielerin beim Iguana Teatre, die die Idee zu einem Frankenstein-Puppentheaterstück entwickelte. So wurde es geboren Die Geschichte von Frank Stein, worauf weitere denkwürdige Titel wie folgt folgten Das Verne-Erlebnis, Geschichten aus dem Spukladen Und Die Fabel!, eine urkomische Bühnenadaption des mittelalterlichen Klassikers von Guillem de Torroella.

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