Prosocial fordert eine „würdige und gemeinschaftsorientierte“ Aufnahme minderjähriger Migranten auf den Balearen.

Sie fordern, dass sie nicht mehr als Waffe in einem parteipolitischen Streit eingesetzt werden.

Eine Gruppe von Menschen, darunter drei Minderjährige, ist kürzlich in einem Kanu im Hafen von Gran Tarajal auf Fuerteventura angekommen.
ARA Balears
08/10/2025
2 min

PalmeDie Organisation Prosocial hat ihre Besorgnis über die Kontroverse zum Ausdruck gebracht, die diesen Sommer um die Ankunft von Migrantenkindern von den Kanarischen Inseln auf den Balearen entstand, nachdem die Regierung und die Inselräte deren Aufnahme abgelehnt hatten. Laut der Organisation hat sich die Debatte zu einer politischen Auseinandersetzung entwickelt, bei der es um die Anzahl der zu betreuenden Kinder und Jugendlichen geht, ohne ihre „extrem verletzliche“ Situation zu berücksichtigen.

Prosocial betont, dass Migrantenkinder die „fragilste“ Gruppe innerhalb des aktuellen Migrationsphänomens sind, sowohl im Hinblick auf emotionale Stabilität und persönliche Sicherheit als auch auf die Gewährleistung ihrer Rechte. „Viele dieser Kinder fliehen vor Kriegen, Verfolgung und Hungersnot und mussten lange Reisen voller Gefahren und Missbrauch auf sich nehmen“, betonen sie. Aus diesem Grund besteht die Organisation darauf, diesen jungen Menschen den größtmöglichen Schutz zu bieten, wie er in internationalen Konventionen und spanischem Recht festgelegt ist.

In diesem Sinne bedauern sie, dass sich diese Realität zu einem „Krieg der Vorwürfe und Beschuldigungen“ entwickelt hat, in dem Minderjährige nicht mehr als Menschen angesehen, sondern stattdessen als „das Problem“ behandelt werden. Prosocial prangert außerdem die Kriminalisierung der Gruppe durch einige politische Parteien und die Medien an, die zu einer zunehmenden Stigmatisierung beiträgt und ihre soziale Integration behindert.

Angesichts dieser Situation fordert die Organisation, dass Minderjährige nicht als parteipolitisches Streitthema missbraucht werden und dass institutionelle oder politische Werbung, die zu ihrer Kriminalisierung beiträgt, beendet wird. Sie fordert außerdem eine qualitativ hochwertige Bildungsbetreuung mit Programmen, die die soziale und berufliche Integration erleichtern, sowie die Inspektion von Notaufnahmezentren, um deren ordnungsgemäße Funktionsweise zu gewährleisten.

Insgesamt hält Prosocial es für unerlässlich, die Dokumentation ausländischer Minderjähriger zu beschleunigen und die Anzahl der Plätze für junge Menschen zu erhöhen, die das Vormundschaftssystem verlassen müssen, um ein Unterstützungssystem bis zum Erwachsenenalter sicherzustellen. Die Organisation fordert eine gute Finanzierung der Erstaufnahmeplätze und den Ausbau der Wohnressourcen, um eine kontinuierliche und stabile Betreuung zu gewährleisten.

Darüber hinaus schlägt sie vor, Zentren nicht in Randgebieten zu errichten, um die Isolation junger Menschen zu verhindern und ihre Bindung an die Gemeinschaft zu stärken. In diesem Zusammenhang betont sie, dass Integration auf Koexistenz und sozialer Teilhabe basieren müsse, und schlägt die Schaffung von Patenschafts- oder Mentorenprogrammen vor, damit ehrenamtliche Bürger minderjährige Migranten begleiten können.

Die Organisation drängt außerdem auf die Ausbildung von Fachkräften, die mit diesen jungen Menschen in sozialpädagogischen, rechtlichen und beruflichen Kontexten arbeiten, sowie auf die Förderung sozialer Sensibilisierungsmaßnahmen, um ein Klima der Akzeptanz zu schaffen. Sie fordert außerdem die Einbindung der Stadträte in gesellschaftliche Integrationsprojekte und maximale Transparenz seitens der Verwaltungen hinsichtlich der Verwaltung von Aufnahmezentren und -plätzen, ohne deren Standort zum Schutz der Kinder offenzulegen.

Schließlich fordert Prosocial eine bessere Koordinierung zwischen den Inselräten, damit sich alle Inseln entsprechend ihren Ressourcen an der Betreuung Minderjähriger beteiligen können. Die Organisation argumentiert, dass die Aufnahme minderjähriger Migranten als Chance verstanden werden sollte, das Kinderschutzsystem zu überdenken und die öffentliche Politik zu stärken, die die Rechte von Kindern und Jugendlichen auf den Balearen garantiert.

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