Hotel Monnáber

Als Munar vor 25 Jahren den Knopf drückte, um das Hotel Monnàber in die Luft zu jagen

Der ehemalige UM-Politiker wollte mit einer großen Bühneninszenierung den Kampf gegen illegale Stadtentwicklung symbolisieren, lange bevor er wegen verschiedener Korruptionsfälle inhaftiert wurde.

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PalmeWenn die ehemalige Präsidentin des Consell de Mallorca und der nicht mehr bestehenden Unió Mallorquina (UM), Maria Antònia Munar, eines gut konnte, dann war es die Inszenierung politischer Aktionen. Als sie erfuhr, dass der Consell den Rechtsstreit um den Abriss des illegalen Hotels Monnaber im Tramuntana-Gebirge gewonnen hatte, war ihr klar, dass eine filmreife Montage nötig war.

Und so kam es. An diesem Dienstag jährte sich einer der symbolträchtigsten Momente des balearischen Umweltschutzes zum 25. Mal, als 60 kg Dynamit innerhalb von Sekunden ein Schiff, das Skelett eines Gebäudes von enormer visueller und ökologischer Wirkung, zerstörten: das Hotel Monnàber. Es befand sich auf dem gleichnamigen Anwesen in der Gemeinde Fornalutx und wurde am 29. Juli 2000 in Schutt und Asche gelegt. Diejenige, die unter großer medialer Erwartung den Knopf drückte, war Munar selbst. Dies geschah in Übereinstimmung mit einer Entscheidung, die die Institution 1994 getroffen hatte, nur ein Jahr bevor der UM-Vorsitzende sein Amt antrat.

Maria Antònia Munar drückt den Knopf, um den Sprengstoff zu zünden

Ein illegaler Bau inmitten einer geschützten Landschaft

Das Gebäude wurde in den 1960er Jahren ohne Baugenehmigung oder behördliche Genehmigung in einem Gebiet von großem ökologischen Wert errichtet, das einige Jahre später (1972) als malerische Landschaft anerkannt wurde. Die Baufirma stellte nie etwas anderes als das Gebäude fertig, das halbfertig blieb und jahrzehntelang wie eine offene Wunde in einer einzigartigen natürlichen Umgebung blieb.

Hotel Monnáber in Fornalutx

Im Laufe der Jahre wurde das Hotel zum Symbol städtischer Spekulation und des Mangels an institutioneller Kontrolle. Lange Zeit stand das Gebäude leer, bis der Consell de Mallorca gerichtlich seinen Abriss forderte. Der damalige Präsident des Consells, Joan Verger, wollte 1994 ein Beispiel für die Einhaltung der Gesetze setzen, obwohl Bauen ohne Genehmigung auf ländlichen Grundstücken weit verbreitet war.

Der Rechtsstreit

Am 3. Oktober 1994 genehmigte die Plenarsitzung des Inselrats von Mallorca formell den Abriss des Gebäudes. Die Zustimmung basierte auf der Illegalität des Gebäudes und seinen Umweltauswirkungen und wurde als vorbildliche Maßnahme zur Wiederherstellung des landschaftlichen Gleichgewichts verteidigt.

Trotz des Widerstands der Bauherrin Isabel Colom entschieden die Gerichte nach und nach zugunsten des Rates. Der Oberste Gerichtshof der Balearen genehmigte den Abriss am 29. April 2000 endgültig und genehmigte sogar den Einsatz von Sprengstoffen, da der manuelle Abriss des Gebäudes zu teuer und schwierig war.

Der Abriss: ein symbolischer Akt

Am 29. Juli 2000 wurde das Hotelgebäude dank des Einsatzes eines technischen Teams des katalanischen Unternehmens Pasquina SA, eines Spezialisten für diese Art von Abriss, innerhalb von nur drei Sekunden kontrolliert gesprengt. Zum Einsatz kamen 58 Kilo Gummi-2, die an 854 strategischen Punkten im gesamten Gebäude platziert wurden.

Als Maria Antònia Munar den Knopf drückte, sahen Dutzende Journalisten und Behördenvertreter zu und verewigten ihr Bild. Munar wollte sich als Protagonistin einer symbolischen Tat präsentieren: Es war das erste Mal auf den Inseln, dass ein illegales Bauwerk dieser Größenordnung in einem geschützten natürlichen Umfeld entfernt wurde.

Der damalige Präsident des Consell de Mallorca organisierte sogar den Transport für die Medien und andere Behörden, die den Abriss aus der Nähe miterleben wollten – gekleidet in ein Bekenntnis zum Territorium. Zu diesem Zeitpunkt schien es unmöglich, dass Munar am Ende wegen verschiedener Korruptionsfälle verurteilt werden würde, in einigen Fällen insbesondere im Zusammenhang mit Stadtplanung.

Wiederherstellung und Gründung der Agentur

Nach dem Abriss wurde ein Landschaftsregenerationsprojekt gestartet: Schutt wurde entfernt, der Hang stabilisiert und einheimische Vegetation gepflanzt. Der Fall Monnàber ist bis heute als wichtiger Präzedenzfall in der Verteidigung der Raumordnung in Erinnerung geblieben und als Beispiel für den institutionellen Willen, der Straflosigkeit bei der Stadtplanung ein Ende zu setzen. Er löste auch eine heftige gesellschaftliche Debatte über die Rolle von Institutionen angesichts von Umweltaggressionen aus.

Diese Debatte über die Notwendigkeit einer territorialen Kontrollbehörde konkretisierte sich Jahre später (2008) mit der Schaffung einer autonomen Stelle zur Untersuchung von Unregelmäßigkeiten bei der Stadtplanung auf ländlichen Grundstücken. Am 10. November wurde die Agentur zum Schutz der städtischen und territorialen Legalität Mallorcas offiziell genehmigt.

Die Agentur nahm am 8. April 2009 ihre Arbeit auf. Ihre Aufgaben sind die Überwachung, Inspektion, Sanktionierung und Wiederherstellung der Stadtplanungsrechtmäßigkeit in ländlichen Gebieten, sowohl auf Inselebene als auch im Auftrag der Gemeinden.

Am 12. Januar 2017 nahm sie schließlich ihren heutigen Namen an: Agentur zur Verteidigung des Territoriums Mallorca. Damit behielt sie ihre Befugnisse bei und stärkte ihre Rolle als Hüterin der städtebaulichen Legalität auf der Insel. Diese ist mittlerweile zu einem wesentlichen Element bei der Wiederherstellung der Ordnung auf einer Insel geworden, auf der jahrzehntelang kein illegales Gebäude, egal wie groß, auf ländlichem Land errichtet wurde.

Munar wollte nicht mehr Legalität als Symbol der Korruption darstellen, sondern

Maria Antònia Munar, eine Schlüsselfigur des mallorquinischen Regionalismus und eine der einflussreichsten Politikerinnen der Balearen in den 1990er- und 2000er-Jahren, beendete ihre Karriere umgeben von zahlreichen Korruptionsfällen, die zu ihrer Inhaftierung führten.

Jahrelang war sie Vorsitzende des Inselrats von Mallorca und des Parlaments der Balearen und leitete die UM. Ab 2009 wurde sie in mehreren Fällen der Korruption bei der Stadtplanung und der Verschwendung öffentlicher Gelder beschuldigt. Ihr Image wurde endgültig beschädigt, als sie 2013 im Fall Can Domenge, bei dem es um den regelwidrigen Verkauf öffentlichen Landes ging, zu fünfeinhalb Jahren Gefängnis verurteilt wurde.

Anschließend häuften sich weitere Verurteilungen gegen sie an, beispielsweise im Fall Maquillaje, im Fall Voltor und anderen Fällen, die sich aus ihrer Führung der UM ergaben. Insgesamt wurde sie zu 14 Jahren Gefängnis verurteilt, verbüßte jedoch letztendlich sechs Jahre im Gefängnis von Palma (von 2013 bis 2019), bevor sie auf Bewährung entlassen wurde. Die politischen Auswirkungen ihres Falls waren enorm: Die UM wurde aufgelöst, und ihr Fall symbolisierte das Ende einer Ära, die von Intransparenz und Klientelismus in den Institutionen der Insel geprägt war.

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