STEI warnt vor dem Mangel an Unternehmen für Berufsausbildungspraktika und prangert einen neuen Schritt in Richtung Privatisierung an
Die Gewerkschaft warnt davor, dass es für Tutoren an öffentlichen Schulen zunehmend schwieriger wird, Praktikumsplätze für Berufsschüler zu finden.
PalmeDie Gewerkschaft STEI prangert an, dass es für Lehrkräfte, die Praktika in der Berufsausbildung betreuen, zunehmend schwieriger wird, Praktikumsplätze für ihre Schüler zu finden. Die Gewerkschaft weist darauf hin, dass diese Situation weiterführende Schulen, Berufsbildungszentren und Volkshochschulen auf den Balearen betrifft und sich durch das neue Berufsbildungsgesetz verschärft hat. „Das neue Gesetz verlängert die vorgeschriebene Praktikumszeit und schreibt Praktika im ersten und zweiten Jahr der mittleren und höheren Berufsausbildung vor“, so die Gewerkschaft. „Wir haben bereits davor gewarnt, dass dies angesichts des kleinen und mittleren Unternehmenssektors auf den Balearen zu Komplikationen und letztendlich zu Konflikten führen würde, wie sich nun zeigt.“ Laut STEI wird die Suche nach Praktikumsplätzen dadurch erschwert, dass öffentliche Bildungseinrichtungen bei der Unterzeichnung von Praktikumsverträgen mit privaten Unternehmen auf zahlreiche Hindernisse stoßen. Darüber hinaus kritisiert die Gewerkschaft, dass Lehrkräfte weniger Zeit für die Suche nach Praktikumsplätzen haben, was sie am Abschluss ihrer Berufsausbildung hindert.
Die Gewerkschaft weist außerdem darauf hin, dass „der Anstieg privater Berufsausbildungen zu einem Rückgang der Praktikumsverträge öffentlicher Berufsbildungszentren geführt hat“. Weiterhin warnt sie vor „Verdachtsfällen der Nichteinhaltung des Berufsbildungsgesetzes, das vorschreibt, dass Unternehmen, in denen Praktika stattfinden, keinerlei finanzielle Vergütung erhalten dürfen“. „Private Unternehmen, die von der Berufsausbildung profitieren, verstoßen gegen Paragraph 8 des Artikels 55 des Organgesetzes 3/2022 zur Organisation und Integration der Berufsbildung“, so STEI. „Dies wird es öffentlichen Zentren zunehmend erschweren, Partnerunternehmen zu finden“, warnt die Gewerkschaft.
Die Gewerkschaft fordert mehr Unterstützung für die öffentliche Berufsbildung.
Angesichts dieser Situation fordert die Gewerkschaft STEI „eine stärkere Aufsicht über den privaten Berufsbildungssektor, mehr Arbeitsstunden für FEMPO-Tutoren und Unterstützung seitens der Bildungsverwaltung, um die Qualität und das Ansehen der Berufsausbildung zu erhalten“. Die Gewerkschaft ist der Ansicht, dass die aktuelle Situation „ein weiterer Schritt in der Privatisierung des Bildungssystems der Balearen ist, von der frühkindlichen Bildung bis hin zu den höheren Berufsbildungszyklen“, und warnt vor „den zunehmenden Schwierigkeiten, mit denen Schüler im öffentlichen System beim Abschluss ihrer Ausbildung konfrontiert sind“.