Chanson, Gypsy-Jazz und Goldberg: Duclos und Bertault am Ruder
Das Konzert bot abwechselnd Standards und Eigenkompositionen.
PalmeIm Llubí-Theater herrschte diese „Mal sehen, was passiert“-Atmosphäre. Fünf Musiker, die sich noch nie zuvor begegnet waren, eine Bühne und keinerlei Eile, irgendetwas in Schubladen zu stecken. Leïla Duclos (Gesang und Gitarre), Camille Bertault (Gesang), Enric Fuster (Schlagzeug), Fady Farah (Klavier) und Joan Garcias (Kontrabass) kamen mit der einzigen klaren Idee auf die Bühne, die zählte: einander zuzuhören und zu spielen.
Leïla eröffnete die Show mit einigen ihrer Lieder –Mehr Sommerfarben, Belle de nuit, Mistinguett in Paris Und diese Ruhe von ihr, die einen glauben lässt, alles sei leichter, als es scheint. Sie sang und spielte, und immer wieder ließ sie durchblicken, dass die Schönheit dieser Begegnungen genau darin liegt: nicht zu wissen, was geschehen wird, aber darauf zu vertrauen, dass alles gut wird. Das Trio – Fuster, Farah und Garcias – folgte ihr ganz natürlich, ohne zu versuchen, sie zu überstrahlen, sondern bereicherte die Musik einfach, wo immer sie spielte.
Und dann erschien Camille, und wenn sie die Bühne betritt, geschieht immer etwas. Es ist nicht nur ihr Gesang; es ist eine Art, sich zu bewegen und zu atmen, die die Musik bereits formt. Meine Muse Und Bizarr Sie hatte das Publikum bereits in Atem gehalten, doch die eigentliche Überraschung folgte später: die erste Goldberg-Variation, mit ihr und Fady Farah am Klavier. Keine leere Effekthascherei. Keine unnötigen Verzierungen. Ein klarer, reiner Moment, der die Stimmung des Abends veränderte und alle sprachlos machte.
Das Konzert wurde mit einer Mischung aus Standards und Eigenkompositionen fortgesetzt.Süßes Georgia Brown, Impuls,Herbstblätter Dann kam die zweite Überraschung, die niemand erwartet hatte und die jeder begrüßte: ein La vie en rose Zwei Stimmen. Ohne jegliche Künstlichkeit, ohne den Versuch, besonders zu sein. Einfach von Herzen gesungen, und genau dann funktioniert es. Und ja: Es gab strahlende Augen. Sowohl im Publikum als auch auf der Bühne.
Der Klang war makellos – danke, Soundwave, dass ihr das Unmögliche so einfach aussehen ließt – und eine Atmosphäre, in der die Zeit stillzustehen schien. Ein Abend, der nicht den Anspruch hatte, großartig zu sein, aber genau das war: Musik, die ohne jegliche Allüren geteilt wurde, und genau dann berührt sie am meisten.