Die Geschichte wiederholt sich, und meist spielen dieselben Akteure die Hauptrolle. Bei Wohnungsnot liegt die einfachste Lösung darin, neues Land zu erschließen – genau diese Lösung bietet die Volkspartei (PP) nun auf den Balearen an. Das Rezept ist jedenfalls dasselbe: Ländliche Flächen bebauen, sie ohne Planung kurzerhand umwidmen und einigen wenigen, die jahrelang auf diese Gelegenheit gewartet haben, astronomische Gewinne zuschieben. In den Übergangszonen um die Städte kauften zahlreiche Bauträger und Bauunternehmer als nicht bebaubar ausgewiesenes Land zu niedrigen Preisen, in der Hoffnung, dass sich die Lage eines Tages ändern würde. Jahrzehntelang warteten sie, ohne einen einzigen Euro zu investieren, ohne Landwirtschaft zu betreiben oder irgendeine produktive Tätigkeit auszuüben. Und nun, mit einer politischen Entscheidung, können diese Grundstücke ihren Wert erheblich vervielfachen. Das ist keine produktive Wirtschaft, sondern Spekulation: viel Geld verdienen, ohne etwas dafür zu tun. Genau das wollten das Bodengesetz und der gesunde Menschenverstand verhindern. Land lässt sich nicht von selbst verändern. Stadtplanungsprozesse dienen dazu, sicherzustellen, dass jedes Wachstum dem öffentlichen Interesse dient: ausreichend Wasser, Infrastruktur, angemessene Mobilität und Versorgungskapazitäten. Sie sind ein wichtiger Filter, der Bauträger zu Investitionen, Planung und Risikobereitschaft zwingt. Eine plötzliche Umwidmung ohne diesen vorherigen Prozess untergräbt den eigentlichen Zweck der Stadtplanung: die Landnutzung zu ordnen und Fehlentscheidungen zu verhindern, die bereits Generationen belastet haben. In Gemeinden wie Palma und Calvià, um nur zwei Beispiele zu nennen, gibt es zudem bebaubares Land. Wenn also die Entscheidung fällt, sich auf ländliche Gebiete auszudehnen, stellt sich die Frage: Warum? Die Antwort ist so einfach wie beunruhigend: Weil einige Eigeninteressen verfolgen. Und was wenigen nützt, nützt in der Regel nicht allen.

Auf den Balearen, wo Land begrenzt ist, brauchen wir nicht mehr Konkretes, sondern mehr Urteilsvermögen. Architekten und Stadtplaner fordern seit Jahren die Sanierung und Verdichtung innerhalb der Stadt, die Nutzung von Brachflächen und die Verbesserung des bestehenden Stadtbildes. Unkontrollierte Expansion löst das Wohnungsproblem nicht, sondern verschärft es. Die Preise steigen seit Jahrzehnten, und trotz Moratorien, Gesetzen und diversen Plänen sind sie nie gesunken. Vielleicht liegt das eigentliche Problem nicht im Land selbst, sondern in der Landnutzung: zu viele Wohnungen für den Tourismus und ein exorbitantes Wachstum erzeugen eine ständige Nachfrage. Gleichzeitig scheitern Programme wie das Programm für sicheres Mieten, und der Markt belohnt weiterhin Spekulation.

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Der Fall des Baches Llavanera auf Ibiza ist ein weiteres Beispiel. Eines der gefährlichsten Gebiete der Insel, wo Sturzfluten ihre Risiken deutlich gemacht haben, ist ein begehrtes Objekt für wohlhabende Menschen, die eine Wohnung mit ibizenkischem Flair suchen. Trotz Warnungen werden Lagerhallen und Wohnungen in der Nähe des Baches gebaut. Der Druck des Immobilienkapitals ist so stark, dass er das Gesetz beugt und das Land enteignet. Dieses Modell führt uns erneut in die Falle und macht unser Land zu einer Spekulationsware. Wir brauchen eine produktive Wirtschaft, keine Rentiers, die auf die große Umwidmung warten.