Die Wirtschaft der Balearen wächst doppelt so schnell wie die Europas, doch die Immobilienpreise führen zu sozialer Ausgrenzung.
Costa drängt auf die Schaffung von „Arbeitsplätzen mit höherer Wertschöpfung und höheren Löhnen“.
PalmeDie Bruttowertschöpfung (BWS) der balearischen Wirtschaft wuchs im ersten Quartal 2025 im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2024 um 3,4 % und übertraf damit den Anstieg von 2,8 % im ganzen Land und von 1,6 % in der Europäischen Union. Vizepräsident Antoni Costa bezeichnete diese Zahlen als „beneidenswert“, obwohl er laut EFE auch zugab, dass die hohen Immobilienpreise der „größte Faktor für soziale Ausgrenzung“ seien.
Die Generaldirektorin für Wirtschaft und Statistik, Catalina Barceló, gab an, dass alle Wirtschaftssektoren zwischen Januar und März 2025 gewachsen sind. Der Dienstleistungssektor wuchs um 3,8 %, der Industrie- und Energiesektor um 2,1 %, der Bausektor um 1,1 % und der Agrar- und Fischereisektor um 0,7 %. Costa hob zwar die Dynamik der Inselwirtschaft hervor, wies aber auch auf ein weiteres strukturelles Problem des Archipels hin, nämlich die Steigerung des Prokopfeinkommens der Einwohner. „Die Balearen müssen höherwertige Arbeitsplätze mit höheren Gehältern schaffen“, bemerkte er. „Das ist der Strukturwandel, den wir auf den Inseln brauchen.“
Er räumte auch die Notwendigkeit ein, das Wohnungsangebot zu erweitern. „Wir haben Menschen, die in Wohnwagen leben, zwar Arbeit haben, aber obdachlos sind. Das ist die Realität“, fuhr er fort. „Wir müssen sicherstellen, dass die Wirtschaft höherwertige und qualifiziertere Arbeitsplätze schafft, das Volumenwachstum eindämmt und sich auf die Wertschöpfung konzentriert.“ Barceló wies außerdem darauf hin, dass die Inflation aufgrund der gesunkenen Kraftstoffpreise moderat sei: Im vergangenen Mai lag sie auf den Inseln bei 2,4 % und in Spanien bei 2 %.