Deià deckt Unregelmäßigkeiten in der Buchhaltung auf und muss Subventionen zurückzahlen.
Der Stadtrat kündigt einen umfassenden Plan zur Standardisierung des Rechnungswesens und des Vertragswesens an. Lluís Apesteguia spricht dem aktuellen Leitungsteam und der internen Überprüfung seine Unterstützung aus.
Der Bürgermeister von Deià, Joan Ripoll DeyaDer ehemalige Bürgermeister von Deià hat einen Brief an die Einwohner geschickt, in dem er die wirtschaftliche und administrative Unordnung im Rathaus einräumt. Diese sei auf jahrelange Unregelmäßigkeiten und mangelnde Stabilität in den technischen Positionen der Gemeinde zurückzuführen. Der Gemeinderat gibt zu, dass die Buchführungskontrollen stark beeinträchtigt waren und dass schlecht begründete Subventionen zurückgezahlt werden müssen. In dem Brief erklärt der Bürgermeister, dass das Rathaus lange Zeit keinen festen Gemeindesekretär hatte und die Stelle von Aushilfskräften besetzt war, die mehrfach ausgetauscht wurden. Dieser Mangel an Kontinuität habe, so der Bürgermeister, zu einem Verlust der administrativen Kontrolle und einem Rückstand von fast drei Jahren in den Gemeindefinanzen geführt. Die Situation kam ans Licht, nachdem vor einigen Monaten eine qualifizierte Sekretärin eingestellt wurde, was eine interne Überprüfung der Finanzlage des Rathauses ermöglichte. Lluís ApesteguiaEr bekundete zudem seine Unterstützung für das aktuelle Leitungsteam und die vom Stadtrat eingeleitete interne Überprüfung. Apesteguia erklärte, er unterstütze den Bürgermeister in dessen Entscheidung, alle wirtschaftlichen und administrativen Abläufe zu überprüfen, „voll und ganz“ und versicherte, er teile die im Brief an die Einwohner dargelegte Analyse voll und ganz: „Ich stimme ihm in allem zu.“ In dem Brief führt Ripoll aus, dass im September „angebliche Unregelmäßigkeiten in der Gehaltsabrechnung des ehemaligen Gemeindesekretärs“ festgestellt wurden. Die daraufhin durchgeführte Aktenprüfung habe bestätigt, dass sich die Gemeindeverwaltung in einer „ernsten Lage sowohl wirtschaftlich als auch administrativ“ befinde, da die Vergabeverfahren nicht den „vorschriftsmäßigen Verfahren“ entsprochen hätten. Ein weiteres strukturelles Problem, auf das der Bürgermeister hinweist, ist der hohe Anteil befristet Beschäftigter im Gemeindedienst. Trotz der eingeleiteten Stabilisierungsmaßnahmen sei ein erheblicher Teil des Personals weiterhin befristet angestellt, was laut Stadtrat die Professionalisierung und Kontinuität im Tagesgeschäft behindere. Die Überprüfung hat zudem Mängel in der Begründung verschiedener Subventionen aufgedeckt, was den Stadtrat zwingt, einen Teil der erhaltenen Gelder zurückzuzahlen. Der Bürgermeister warnt, dass diese Situation den Rat dazu zwingen wird, in den kommenden Jahren Ausgabenprioritäten zu setzen und knappe Budgets aufzustellen, um das wirtschaftliche Gleichgewicht zu gewährleisten. Umfassender Regularisierungsplan
Angesichts dieser Situation hat der Gemeinderat von Deià einen umfassenden Sanierungsplan aktiviert. Dieser beinhaltet die vollständige Normalisierung der Buchhaltung, die Einreichung aller ausstehenden Jahresabschlüsse, eine Überprüfung der Vergabeverfahren, die Stärkung der internen Kontroll- und Transparenzmechanismen sowie die Überwachung betroffener Förderanträge. Der Gemeinderat kündigt zudem eine verantwortungsvolle Haushaltsplanung für 2026 und die folgenden Haushaltsjahre an. Bürgermeister Ripoll schließt das Schreiben mit der Versicherung, dass das Leitungsteam verantwortungsbewusst, gewissenhaft und engagiert handelt, und erkennt die möglichen Auswirkungen dieser Vorfälle auf die Gemeinde an. Ripoll verspricht, die Einwohner über die Fortschritte bei der Wiederherstellung der wirtschaftlichen und administrativen Stabilität der Gemeinde auf dem Laufenden zu halten.