Consell lehnt den Bau der Parkplätze ab, den der Stadtrat von Petra im Juli genehmigt hat.
Die Arbeiten wurden für 527.308 € an die Firma Melchor Mascaró vergeben und haben zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht begonnen.
PalmeEin negativer Bericht des Denkmalschutzamtes des Consell de Mallorca vom 2. Oktober stoppte den Bau der Parkanlage, die die Stadt Petra Anfang Juli vergeben hatte. Der Bauauftrag im Wert von 527.308 € ging an die Firma Melchor Mascaró, die Arbeiten haben jedoch noch nicht begonnen. Dieser obligatorische Bericht des Denkmalschutzamtes, der das Projekt letztendlich ablehnte, lag zum Zeitpunkt der Ausschreibung noch nicht vor. Die Parkanlage soll auf einem städtischen Grundstück hinter der Pfarrkirche von Petra entstehen. Sie umfasst insgesamt 60 Stellplätze, davon 44 in einer Tiefgarage. Die Konzession für diese Stellplätze ist öffentliches Eigentum und wurde bereits mit einer Anzahlung von je 10.000 € erworben. Die übrigen 16 Stellplätze sind oberirdisch und öffentlich zugänglich. Drei davon sind barrierefrei und zwei für Elektrofahrzeuge. Der Bau der Parkplätze ist die erste Phase. Laut Stadtverwaltung Petra war für die Zukunft ein eingeschossiges Gemeindegebäude geplant, dessen genaue Nutzung noch nicht feststeht. Es sollte auf einer großen freien Fläche über der Tiefgarage errichtet werden. Der Inselrat von Mallorca hat die Arbeiten jedoch gestoppt, da die kommunalen Nebenbestimmungen in diesem als Wohngebiet mit geringer Dichte ausgewiesenen Gebiet den Bau eines ausschließlich als Parkhaus genutzten Gebäudes nicht zulassen. Anders ausgedrückt: Ein Parkhaus darf nur errichtet werden, wenn es eine Hauptnutzung ergänzt. Der Bericht erwähnt in diesem Zusammenhang, dass die eingereichten Unterlagen der Stadtverwaltung die Errichtung eines weiteren, nicht im Projekt vorgesehenen Gebäudes mit unbekannter Nutzung über dem bestehenden Gebäude vorsehen. Das Dokument stellt klar: „Tatsächlich handelt es sich bei dem aktuell vorgelegten Projekt um ein Tiefgaragengebäude, das ausschließlich als Parkplatz genutzt werden soll. Aus städtebaulicher Sicht ist dies kontraproduktiv: Eine Nebennutzung kann nicht ohne die Umsetzung einer der zulässigen Nutzungen erfolgen.“
Historische Stätte BIC
Der Bericht bemängelt außerdem, dass sich der Entwurf des Parkplatzes nicht in das historische und künstlerische Umfeld der Kirche einfügt. Das Projekt befindet sich im geschützten Bereich der historischen Stätte von Petra, die als Kulturgut (BIC) in der Kategorie „Historisches Ensemble“ ausgewiesen ist. „Der geplante Parkplatz wirkt wie eine Stahlbetonkonstruktion mit Metallgeländer und fügt sich weder harmonisch in die Umgebung direkt hinter der Kirche noch in den geschützten Bereich der historischen Stätte ein. Das Projekt berücksichtigt nicht, dass sich das Bauwerk unmittelbar hinter der Kirche befindet und passt daher einfach nicht ins Gesamtbild.“
Der Bürgermeister von Petra, Salvador Femenias, erklärte, dass das Projekt ausgeschrieben und vergeben wurde, bevor der Bericht von Patrimoni vorlag, da man „annahm, die Ausschreibung auch ohne ihn durchführen zu können“. Bezüglich der Aussetzung des Projekts erklärte Femenias, der Stadtrat habe dem Denkmalschutzamt einen Nachtrag zum Projekt vorgelegt, wollte sich aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht weiter dazu äußern.