Palma möchte subventionierten Wohnraum in neuen Stadtentwicklungsprojekten reduzieren oder abschaffen.

Die Opposition prangert die „Stadtplanung auf Abruf“ an, während PP und Vox argumentieren, Palma brauche mehr Autonomie.

ARA Balears

PalmeDie Plenarsitzung des Stadtrats von Palma hat am Dienstag eine Initiative verabschiedet, die die Möglichkeit eröffnet, die Quote für subventionierten Wohnraum in bestimmten Stadtentwicklungsprojekten zu reduzieren oder sogar abzuschaffen. Der von den Parteien PP und Vox unterstützte und von der Linken abgelehnte Vorschlag ist Teil des Antrags auf Reform des Hauptstadtgesetzes, den der Stadtrat dem Parlament der Balearen vorlegen will. Die Stadtverwaltung argumentiert, die Stadt brauche ein „modernisiertes und faires System“, während die Opposition warnt, die Änderung könne erhebliche Auswirkungen auf den Zugang zu Wohnraum haben. Die verabschiedete Maßnahme ermöglicht es dem Stadtrat von Palma, die Regierung der Balearen aufzufordern, die städtebaulichen Vorschriften so zu ändern, dass in bestimmten Projekten ein geringerer Anteil an subventioniertem Wohnraum als die allgemeine Vorgabe festgelegt oder dieser ganz abgeschafft wird. Die Finanzrätin Mercedes Celeste betonte, dass die Gesamtquote für öffentlichen Wohnraum niemals angetastet werde, rechtfertigte aber, dass der Stadtrat in „technisch gerechtfertigten“ Fällen die Möglichkeit haben müsse, die Vorgaben zu lockern. Die Opposition wirft der Stadtverwaltung hingegen „maßgeschneiderte Stadtplanung“ und die Bevorzugung privater Interessen vor. PSOE-Sprecher Xisco Ducrós behauptete, die Initiative ermögliche die Reduzierung oder Abschaffung von subventioniertem und bezahlbarem Wohnraum und nannte sie einen Betrug und einen schweren Fehler. Lucía Muñoz von Unides Podemos warnte, die Reservierung von Sozialwohnungen sei das wichtigste Instrument zur Eindämmung der Wohnungskrise, während Neus Truyol, Stadträtin von MÉS per Palma, sie als Verrat an den Bewohnern anprangerte. PP und Vox verteidigten die Initiative und warfen der Linken Lügen vor und behaupteten, sie habe nie Verbesserungen am Hauptstadtgesetz vorangetrieben. Vox-Sprecher Fulgencio Coll machte die vorherige Stadtverwaltung für den Wohnungsmangel verantwortlich und begrüßte, dass Cort nun Autonomie bei der Verwaltung von Ausnahmen im Stadtplanungsrecht erhalte.

Die Reform sieht außerdem eine Verdopplung des Mindestbeitrags anderer Regierungsebenen an Palma auf 60 Millionen Euro vor – ein weiterer Punkt, der politische Spannungen hervorgerufen hat, aber von der Kontroverse um subventionierten Wohnraum überschattet wurde.