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Die Kaufleute kritisieren das Agrargesetz, weil es die Ansiedlung neuer Betriebe auf ländlichem Grund erlaubt.

Sie fordern das Landwirtschaftsministerium auf, nicht unter dem Vorwand der Förderung des Direktvertriebs in die Stadtplanung und die Handelsbestimmungen einzugreifen.

ARA Balears
29/10/2025

PalmeDer Verband der Unternehmer der Balearen (Afedeco) warnt davor, dass der von der Regierung eingebrachte Gesetzentwurf für die Landwirtschaft negative Auswirkungen auf den Sektor haben könnte. Er öffne die Tür für neue Gewerbebetriebe unter dem Deckmantel der Direktvermarktung. Laut Afedeco-Präsidentin Joana Manresa führt der Entwurf Konzepte ein, die „über den Agrarbereich hinausgehen und die Regulierung des Einzelhandels direkt beeinflussen könnten“. Dies könne Rechtsunsicherheit schaffen und etablierte Unternehmen benachteiligen. Die Unternehmer fordern vom Landwirtschaftsministerium regulatorische „Konsistenz“ und damit die Einhaltung der geltenden Stadtplanungsbestimmungen, „um Widersprüche zu vermeiden“ und potenziellen unlauteren Wettbewerb unter dem Vorwand der Direktvermarktung zu verhindern. Sie betonen, dass sie nichts gegen den Verkauf von landwirtschaftlichen Produkten durch Bauernhöfe einzuwenden hätten, befürchten aber, dass die Formulierung des Gesetzes weit darüber hinausgehe und ihnen durch neue Betriebe schaden könnte.

In ihrer Stellungnahme warnt der Verband, dass die aktuelle Formulierung des Gesetzentwurfs die Errichtung von Einzelhandelsgeschäften oder Gewerbeflächen auf ländlichen Flächen unter dem Deckmantel des „direkten Agrarvertriebs“ ermöglichen könnte. Obwohl der Verband die Vermarktung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen unterstützt, besteht er darauf, dass dieser Weg nicht zur Gründung neuer Unternehmen außerhalb des rechtlichen Rahmens des balearischen Handels genutzt werden sollte. Ein weiterer wichtiger Einwand betrifft die Notwendigkeit, die Rolle von Baumschulen und Gartencentern zu definieren, da eine zu weite Definition Einzelhandelsbetrieben auf ländlichem Raum Tür und Tor öffnen könnte, was dem Handelsgesetz widerspricht. Darüber hinaus fordert Afedeco eine präzisere Definition von „Eigenproduktion“, um zu verhindern, dass importierte Produkte diese Bezeichnung erhalten und dadurch Geschäftsmöglichkeiten entstehen, die nicht mit lokalen Produkten in Zusammenhang stehen. Bezüglich Vertrieb und Logistik weist der Arbeitgeberverband darauf hin, dass diese Tätigkeiten den Handels- und Wettbewerbsvorschriften unterliegen und daher nicht ohne entsprechende Regulierung von landwirtschaftlichen Betrieben oder Genossenschaften durchgeführt werden sollten. Obwohl Afedeco die Unterstützung des Primärsektors und den Verkauf lokaler Produkte begrüßt, besteht der Verband darauf, dass das neue Agrargesetz nicht mit dem traditionellen Handel kollidieren darf. „Der Schutz der Landwirte darf nicht auf Kosten der Schwächung des lokalen Handels oder der Störung des Gleichgewichts zwischen Sektoren, die Teil derselben Wirtschaftskette sind, gehen“, so das Fazit von Afedeco-Sprecherin Joana Manresa.