Wie kann man sie ab 13 Jahren für den Sport begeistern?
80 % der Jugendlichen zwischen 11 und 17 Jahren sind nicht einmal eine Stunde am Tag körperlich aktiv.
BarcelonaViele Kinder erreichen die Pubertät bereits mit einer sportlichen Betätigung. Sie haben bereits in der Grundschule damit begonnen, und wenn es sich um einen Mannschaftssport handelt, garantiert ihr Engagement bei Wettkämpfen und die Teilnahme an Gleichaltrigen Kontinuität in dieser Phase der Veränderung. Doch was ist mit denen, die weder als Kind noch regelmäßig einen Mannschaftssport betrieben haben? Wer als Kind kein Interesse gezeigt hat, wird mit 13 oder 14 Jahren kaum Lust auf eine Mannschaftssportart haben. Dies ist jedoch weder unmöglich noch sollte es die dringend empfohlene und notwendige Ausübung von Sport einschränken. Miguel Ángel Méndez Pérez, Professor für Gesundheitswissenschaften an der UOC, erklärt klar, was Familien beachten sollten, um dieses Ziel zu erreichen.
Die vier Säulen
Erstens empfiehlt er, „mit gutem Beispiel voranzugehen“. Für Méndez Pérez ist es für Teenager sehr wichtig zu sehen, dass ihr familiäres Umfeld, insbesondere ihre Eltern, aktiv sind. „Sie müssen keine Marathons laufen, aber sie sollten Sport treiben können, der ihnen eine positive Einstellung zu körperlicher Aktivität vermittelt.“
Auch der zweite Punkt vergisst nicht, dass Technologie in diesem Fall ein Verbündeter sein kann. „Bildschirme werden oft kritisiert, aber wir dürfen nicht vergessen, dass Teenager digital geprägt sind, und wir müssen die Technologie auf ihren Nutzen ausrichten“, betont er. „Es gibt Apps für körperliche Aktivitäten, die Herausforderungen und Routinen, Gruppentrainings und mehr organisieren“, präzisiert der Professor und räumt ein, dass dies sehr „motivierende“ Möglichkeiten seien, sie für Sport zu begeistern.
Drittens rät er dazu, sich persönliche und erreichbare Ziele zu setzen. „Nicht alle jungen Menschen haben die gleichen Interessen oder körperlichen Fähigkeiten und auch nicht die gleiche Zeit“, erinnert Méndez Pérez. Daher sei es seiner Meinung nach an ihnen, sich eigene Ziele zu setzen, um die Teilnahme am Sport zu fördern.
Schließlich betont er auch, wie wichtig es sei, in Gegenden mit einem „abwechslungsreichen und hochwertigen“ Sport- und Bewegungsangebot zu leben, damit sie geeignete Aktivitäten finden, insbesondere solche, die auf Jugendliche zugeschnitten sind und ihnen helfen, ihr Zugehörigkeitsgefühl und ihre Identität aufzubauen und so die soziale Komponente des Sports zu fördern.
Mehr als Fußball und Basketball
Die Erweiterung der Möglichkeiten, Sport zu treiben, ist ein wesentliches Instrument, um das Interesse von Jugendlichen an dieser Sportart zu wecken. Dazu gehört auch, Mainstream-Sportarten wie Fußball oder Basketball hinter sich zu lassen und sie andere Disziplinen wie Tanzen, Kampfsport, Spinnen, Fitnessaktivitäten oder andere ausgleichende Aktivitäten wie Surfen oder Skifahren. „Es gibt kein Jugendprofil, dem alles Spaß macht“, sagt Méndez Pérez. Deshalb rät er, nicht aufzugeben und junge Menschen alles in ihrer Macht Stehende ausprobieren zu lassen, damit sie herausfinden können, was sie motiviert. In diesem Sinne weist der Experte darauf hin, dass die Motivation junger Menschen eine „kollektive“ Aufgabe ist und ohne ein unterstützendes Umfeld nur schwer möglich ist. „In einem schädlichen Umfeld mit schlechter Ernährung und schlechten Gewohnheiten ist es schwierig, Motivation zu finden“, beklagt der Professor.
Über die Vorteile zu Hause
Laut WHO bewegen sich 70 % der Jugendlichen nicht ausreichend, und die Fettleibigkeitsraten in Spanien steigen bereits rasant an. Neben den körperlichen Problemen können junge Menschen, die sich nicht ausreichend bewegen, auch psychische Probleme bekommen. „Es ist erwiesen, dass Bewegungsmangel psychische und entwicklungsbedingte Folgen hat“, warnt der Professor.
Deshalb empfiehlt er, jungen Menschen zu erklären, dass Sport – genau wie Ernährung – „gesundheitsfördernd ist und im Leben nie vernachlässigt werden sollte“. Es ist gut zu wissen, dass es sich positiv auswirkt, nicht zu sesshaft zu sein und bewusste Disziplin zu üben. „Es sollte keine Indoktrination sein; man muss die Motivation finden“, betont Méndez Pérez.