Heilige Eugenia

Santa Eugenia entfernt die Kameras von den Straßen, um sie legal wieder zu installieren.

Von den rund 45 Kameras, die seit 2013 installiert wurden, sind nur noch neun übrig, und wie der Bürgermeister in der Plenarsitzung erklärte, geschah dies, damit sie rechtmäßig wieder installiert werden können.

PalmeDer Stadtrat von Santa Eugenia hat per Dekret von Bürgermeister Pep Lluís Urraca die Entfernung aller Überwachungskameras im Ort angeordnet. Diese hatten das Dorf Pla de Mallorca in den letzten Wochen in eine dystopische Atmosphäre versetzt. Von den rund 45 seit 2013 installierten Kameras sind nur noch neun übrig. Wie der Bürgermeister in der Plenarsitzung erklärte, wurde diese Maßnahme ergriffen, um deren rechtmäßige Wiederinstallation zu ermöglichen. Die Tageszeitung Er erklärte, dass in der Kleinstadt Pla etwa fünfzig Kameras in Parks, Straßen und anderen Orten installiert seien, die Medien aber vor allem Santa Eugenia im Fokus stünden. „Die Realität außerhalb von Santa Eugenia sieht ganz anders aus“, erklärte der neue Stadtrat Miquel Àngel Coll und betonte: „Wir haben eine Dystopie erlebt. Ich denke da an 1984, Fahrenheit 451 und die Kameras in Santa Eugenia.“ Zuvor hatte der Bürgermeister einen Teil der Schuld eingeräumt und zugegeben: „Als wir unser Amt antraten, gab es 25 Kameras, und wir installierten sie weiterhin nach demselben System, ohne zu überprüfen, ob alles korrekt ablief.“ Urraca erklärte, dass sie, nachdem die Regierungsdelegation sie über die geänderten Bestimmungen informiert hatte, im September die Legalisierung ihrer Situation in die Wege geleitet hätten. Angesichts der medialen Aufmerksamkeit wurde nun am vergangenen Freitag ein Bürgermeistererlass erlassen, der die Entfernung der Kameras anordnet, bis alle erforderlichen Genehmigungen vorliegen und sie wieder installiert werden können. Die Oppositionspartei PP forderte den Rücktritt des Bürgermeisters und wies laut PP-Sprecher Pep Bonnín darauf hin, dass Santa Eugenia mit einer Geldstrafe von rund 20 Millionen Euro rechnen müsse. Urraca erklärte, und der PP-Sprecher stimmte dem zu, dass die Installation von Überwachungskameras in all den Jahren nur einmal, im August 2013 unter einer PP-geführten Stadtverwaltung, in einer Plenarsitzung des Gemeinderats thematisiert worden sei. Der Bürgermeister räumte außerdem ein, dass er nach seinem Amtsantritt die Software zur Überwachung der Kameras auf seinem Computer installiert, diese aber wieder entfernen lassen habe. Urraca und Coll erläuterten die Situation der letzten Wochen in der Stadt: Viele Einwohner hätten ihren Unmut über die Aufregung um die Entfernung der Kameras geäußert. Bislang seien die Kameras für die Einwohner und die örtliche Polizei sehr nützlich gewesen, beispielsweise bei der Suche nach verlorenen Schlüsseln. Dank der Unterstützung der Bevölkerung von Santa Eugenia für die Stadtverwaltung und ihrer Unzufriedenheit über die Entfernung der Kameras werde man sich um deren Wiedereinführung bemühen. Abschließend sei erwähnt, dass in der gestrigen Plenarsitzung auch der langjährige Stadtrat Miquel Àngel Coll Canyelles nach dem Rücktritt der sozialistischen Stadträtin Letícia Bonnín zurückkehrte. Diese Rückkehr in die Kommunalpolitik wurde von Insel- und Regionalführern der PSOE (Spanische Sozialistische Arbeiterpartei) unterstützt, die damit nach den turbulenten Tagen der Medienberichterstattung ihre Unterstützung für das Kommunalteam zum Ausdruck bringen wollten.