ANACA behauptet, dass die Trasse des Stromkabels von Alcúdia „keine Rechtfertigung mehr hat“.

Die Plattform argumentiert, dass die Schließung von Murterar, die neuen öffentlichen Nutzungen von Poble Nou und eine Überprüfung des Posidonia-Seegrases die derzeitige PENBAL-2-Route durch Sa Ferradura ohne Grundlage zurücklassen.

Die Plattform ANACA – Neues Abkommen für das Alcúdia-Kabel – kritisierte am Mittwoch, dass die von REDEIA für das Stromverbindungsprojekt PENBAL-2 geplante Route „ohne technische Grundlage, ohne territorialen Zusammenhang und ohne soziale Legitimität“ sei. Die Organisation fordert eine erneute Prüfung der Alternative, die Sa Ferradura umgeht, und argumentiert, dass die Option „10-Bis“, die durch die Bucht von Alcúdia führen würde, nun „die einzig praktikable“ sei. Laut der Plattform habe sich die Energie- und Gebietslage der Gemeinde verändert, während das Projekt „weiterhin auf überholten Argumenten beruhe“. Eines der Hauptargumente sei das Wärmekraftwerk Murterar, dessen endgültige Stilllegung für 2026 geplant sei. Jahrelang sei dieser Komplex als Grund angeführt worden, den Korridor durch Alcúdia zu verwerfen. „Wenn das Kraftwerk nicht mehr existiert, entfällt auch die technische Einschränkung“, argumentiert ANACA und betont, dass diese Alternative nie eingehend geprüft worden sei. Die Organisation wirft der Regierung und dem Stadtrat zudem Intransparenz vor, da sie keine technischen Gutachten zur Machbarkeit der Kühlrohre des Kraftwerks vorgelegt haben. Diese könnten – laut der Plattform – als Korridor für das neue Unterseekabel dienen. Weiterhin kritisieren wir, dass REDEIA selbst, obwohl potenzielle geologische Risiken wie Paläokanäle erwähnt wurden, deutlich komplexere Kabel in wesentlich anspruchsvolleren Gebieten wie der Biskaya verlegt. Territoriale Veränderungen und neue betroffene Parteien

ANACA ist der Ansicht, dass die geplante Trasse nicht an den kürzlich erfolgten Kauf des Grundstücks Poble Nou/Gatamoix durch die Stadt angepasst wurde. Der Kauf wurde vom Stadtrat einstimmig genehmigt und das Grundstück ist für Umwelt-, Bildungs- und Kulturzwecke ausgewiesen. Die geplante Trasse verläuft in unmittelbarer Nähe dieses öffentlichen Raums und beeinträchtigt laut ANACA auch andere Einrichtungen wie den Campingplatz Victoria, das städtische Sportzentrum, vielgenutzte Wege und Wohnhäuser. ANACA behauptet, der vom Stadtrat verkündete angebliche Konsens habe nie existiert und lediglich eine kleine Gruppe von Anwohnern berücksichtigt, die von einer früheren Trasse betroffen waren. Laut ANACA wurden zahlreiche Anwohner von Gebieten wie Bonaire, Maristany und Camí de la Montaña nicht informiert und sind nun am stärksten betroffen. Posidonia-Seegras, ein weiterer Streitpunkt

Ein weiterer zentraler Punkt der Debatte ist der Zustand der Posidonia-Seegraswiesen. ANACA bemängelt, dass das Umweltprojekt die beiden Buchten unzureichend verglichen habe und kritisiert, dass die angekündigte Studie der Gemeinde zur Analyse der Seegraswiesen bei Alcúdia „nie durchgeführt wurde“. Daher hat die Plattform eine ergänzende Überprüfung der Karten und Unterwasseraufnahmen in Auftrag gegeben. Laut ihrer Interpretation dieser Daten sind die Seegraswiesen bei Pollença „geschlossener und dichter“, während es in Alcúdia ausgedehnte Sandflächen gibt, die weniger invasive Techniken ermöglichen würden. Insgesamt hält ANACA daran fest, dass „es nicht stimmt, dass die Option Alcúdia schädlicher ist“. Kritikpunkte am Umweltprojekt

Die Organisation weist zudem auf Mängel in der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) des Projekts hin, die – laut der Plattform – die Alternativen nicht ausreichend vergleicht und auf veralteten Annahmen, wie beispielsweise dem Betrieb des Kraftwerks Murterar, basiert. Sie erinnert daran, dass europäische Vorschriften den Nachweis verlangen, dass keine weniger schädlichen Alternativen existieren, bevor Eingriffe in das Natura-2000-Netzwerk genehmigt werden. Zu den potenziell von der aktuellen Route betroffenen Gebieten zählt ANACA die Schule CEIP S'Hort des Fasser, das städtische Sportzentrum, das Naturschutzgebiet Pollentia und das geschützte Ökosystem Pollentia. Schlussanspruch

Abschließend erklärt ANACA, dass „alle Ausreden nicht mehr stichhaltig sind“ und die Route durch Sa Ferradura „nicht länger zu rechtfertigen“ sei. Die Plattform argumentiert, dass die Alternative 10-Bis durch die Bucht von Alcúdia „technisch machbar, umweltschonender und sozial gerechter“ sei. REDEIA und die zuständigen Institutionen haben die Aussagen von ANACA in dieser Pressemitteilung nicht kommentiert, obwohl sich das Projekt weiterhin in der Phase der Umweltverträglichkeitsprüfung befindet.